Das Grabmal für Bernhard von Breidenbach

Die Grabplatte des 1497 verstorbenen Domdekans Bernhard von Breidenbach lag ursprünglich im Fußboden der benachbarten Marienkapelle, der heutigen Sakramentskapelle, über seinem Grab. 1835 wurde die Grabplatte dann im nördlichen Querhaus aufgehängt. Bei der Übertragung ging der Rand, auf dem die Inschrift stand, verloren – nun umgibt ein neugotischer Rahmen das Denkmal.

Bernhard ist berühmt wegen seiner Wallfahrt ins Heilige Land - ein für die damalige Zeit gefährliches Unternehmen. Diese Reise hat er 1486 beschrieben und von dem damals mitgereisten Zeichner Erhard Reuwich illustrieren lassen. Das Buch kann man heute im Gutenberg-Museum bewundern.

Stil und Ikonographie

Das Grabmal ist das Werk des so genannten Adalbertmeisters und wurde aus Sandstein gefertigt. Es unterscheidet sich insofern von den anderen Grabdenkmälern im Dom, als dass es unverkennbar einen Toten darstellt. Nicht nur, dass der Kopf auf einem Kissen ruht, auch die verklärten in das Jenseits blickende Augen bezeugen dies. Der prächtige Kopf des Toten steht im Gegensatz zum seinem in einem einfachen Leichenhemd verhüllten Körper. Dadurch wird ein tiefer und geradezu religiös packender Eindruck erzielt.

Man kann deutlich erkennen, dass der Adalbertmeister den Verstorbenen nicht wirklichkeitsgetreu, sondern idealisiert darstellte, da Bernhard ein sehr jugendliches Erscheinungsbild hat, obgleich er bei seinem Tode schon ein betagter Mann war. Die Mitra weist auf sein Amt als Domdekan hin. Der Kelch zeugt darüber hinaus davon, dass Bernhard die Priesterweihe hatte.

Nachweise

Verfasser: Elmar Rettinger und Rebecca Mellone

Geändert am: 22.10.2010

Literatur:

 
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