Die Memorie

Zwar ist die Memorie heute ein Bestandteil des Westflügels des Kreuzgangs, doch entstand sie bereits in spätromanischer Zeit zusammen mit dem Westchor und wird auf nach 1200 datiert. Offenbar diente die Memorie früher als Kapitelsaal - die Steinbank an der Westwand des Raumes mit dem in der Mitte befindlichen Sessel, weist auf einen möglichen Versammlungsraum des Domkapitels hin. Zudem wurden in diesem Raum Prälaten und Domherren begraben und man gedachte hier den Verstorbenen - daher der auch der Name Memorie.
Die Memorie besteht aus einem einzigen quadratisch anmutenden Raum mit einer Konche (aus dem Mauerwerk hervorspringende eckige Ausbuchtung) an der Ostwand, der von einem Kreuzrippengewölbe überspannt wird. Die Konche löste 1486 eine Apsis (halbkreis-förmige Ausbuchtung) ab und beinhaltet ein kleines Ägidienchörchen, dass von dem Meister Hans von Düren geschaffen wurde.

An der Nordwand der Memorie befinden sich sowohl das zugemauerte romanische Portal als auch der heutige gotische Zugang.

Nachweise

Verfasser: Rebecca Mellone

Literatur:

  • Arens, Fritz: Der Dom zu Mainz. Darmstadt 3. Auflage 2007.
 
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